Geschichte

Geschichte des Taekwondo

Vom Ursprung bis heute
Im ursprünglichen Sinn ist Taekwondo der physische Ausdruck des Überlebenswillens. In den letzten zweitausend Jahren hat es sich zu einer körperlich und geistig anspruchsvollen Kampfkunst entwickelt. Aufzeichnungen zufolge waren dem Taekwondo ähnliche Kampfkunsttechniken in Korea bereits um 37 v. Chr. weit verbreitet. In den frühen Königreichen übten vor allem Soldaten und Ritter die Kampfkünste zur Stärkung von Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit. Es wird berichtet, dass Taekwondo-Kämpfer sich gegen kriegerische Angreifer erfolgreich mit Händen und Füssen verteidigten. In der Zeit der Yi-Dynastie (1393-1910) verlor Taekwondo sein Ansehen als Kriegskunst und entwickelte sich zu einem kulturellen Sport für die Bevölkerung. Mit der Besetzung Koreas durch die Japaner (1904/05) und der feindlichen Übernahme Koreas (1910) endete die Yi-Dynastie; die Ausübung jeglicher Kampf- oder Kriegskünste wurde landesweit verboten. In der Folge wurde Taekwondo heimlich weiterpraktiziert und damit aufrechterhalten. Im Laufe der Zeit flossen verschiedene ausländische Kampfstile, vor allem Elemente des japanischen Karate, in die Taekwondo-Kampfkunst ein.
Nach dem zweiten Weltkrieg vereinigten sich höchste Dan- und Würdenträger des Taekwondo und schufen ein modernes System, das von der WTF (World Taekwondo Federation) anerkannt ist. In der Schweiz wurde die erste Taekwondo-Schule 1974 eröffnet. Die bisher erfolgreichsten Schweizer Athleten sind Nuno Dâmaso und Christiana Bach. Seit 2000 wird Taekwondo als vollwertige olympische Wettkampf-Disziplin angesehen.

Taekwondo in der Schweiz

Die erste Schule wurde in der Schweiz am 8. Mai 1974 eröffnet. Die Grundsteine dazu wurden aber bereits Ende der 60er Jahre im fernen Osten, in der Stadt Bangkok, gelegt. Dort besuchte ein Schweizer Sportler die Taekwondo Schule des YMCA, dem christlichen Verein junger Männern, wo ein Grossmeister mit dem Namen Myung Soo Kim Taekwondo unterrichtete. Begeistert vom Besuch im Dojang von Herrn Kim, bat der Jüngling in der Schule eintreten zu dürfen. Eine Meister- Schüler Verbindung entstand, die später die Entwicklung des Taekwondo in der Schweiz ganz massgebend prägte. Während vielen Jahren bildete Meister Kim den Schweizer Taekwondoin nach allen Regeln der Kunst aus. Er forderte viel. Jahrelang bis zu 8 Trainingseinheiten pro Woche und zusätzlich unabdinglich auch "Hausaufgaben" während der sonntäglichen Ruhepause. Dann entliess er ihn im April 1974 mit Anweisungen und Auftrag, in der Schweiz eine Taekwondo Schule zu eröffnen. So entstand im Mai 1974 die erste Taekwondo-Schule der Schweiz im Seelanddorf Port bei Biel. Meister Kim besuchte ein Jahr später die Schweiz und zum ersten Male kamen Schweizer Sportler in Genuss eines Seminares, durchgefährt von einem offiziellen Delegierten der WTF (World Taekwondo Federation).

Im Herbst 1976 wurde die Sektion Taekwondo Schweiz gegründet und zum ersten Präsidenten wurde René Bundeli ernannt. Dieser beantragte noch im gleichen Jahr die Aufnahme des Taekwondo als autonome Sektion in den Schweizerischen Judoverband. 1977 wurde die Schweiz als nationaler Verband in die WTF aufgenommen. 1978 erhielt Grossmeister Kim ein Aufenthaltsvisum für die Schweiz und nahm Wohnsitz in Bern. Unter seiner kundigen Leitung entwickelte sich Taekwondo rasch und gut. 1979 führte Herr Kim zum ersten Mal ein Schweizer Delegation an die Taekwondo Weltmeisterschaft, die in Sindelfingen (D) stattfand. Seit 1979 nahmen Schweizer Wettkämpfer an vielen grossen Turnieren in allen Welt- und Europameisterschaften teil, oftmals mit sehr gutem Erfolg. 1982 führte Meister Kim das erste Seminar für Taekwondo- Instruktoren durch. Schweizer Sportler erkämpften sich mehrmals erste Plätze an europäischen Grossturnieren und zweimal Bronzemedaillen an Europameisterschaften.

Der bisher erfolgreichste Schweizer Athlet, der Bieler Nuno Dâmaso, gewann einmal Bronze an den Europameisterschaften, wurde Vizeeuropameister in Ankara und krönte seine Karriere mit einer Bronzemedaille an den Weltmeisterschaften in Barcelona. Im Damen-Lager erkämpfte sich Christiana Bach 1998 in Eindhoven eine Silbermedaille an den Europameisterschaften und im folgenden Jahr an den Weltmeisterschaften in Edmonton die Bronzemedaille. Sie ist bis heute die erfolgreichste Taekwondo- Kämpferin der Schweiz. Ein weiterer Erfolg wurde verzeichnet, indem Taekwondo 1999 in den schweizerischen Olympischen Verband integriert wurde. Die Tatsache, dass Taekwondo erstmals im Jahre 2000 als neue Disziplin an den Olypischen Spielen in Sidney teilnahm, zeugte von der steigenden Popularität und Beliebtheit dieser Sportart mit sowohl athletischen als auch pädagogischem Charakter. Nebst Judo war Taekwondo die zweite asiatische Kampfsportart unter den olympischen Ringen! Paralell mit dem Aufbau der Wettkämpfer sorgten die Leiter des Schweizerischen Taekwondo dafür, dass sich Taekwondo gemäss Tradition unter den Richtlinien der WTF entsprechend entwickelte. In Kopenhagen wurde an der Weltmeisterschaft erstmals ein Schweizer als Kampfleiter in den Finalgängen eingesetzt.

Weltweit sind die Schweizer Taekwondoin als kompetente Mitglieder der Taekwondofamilie anerkannt und werden für ihr Wissen, Können und Verhalten auch von Leadern des Welt- Taekwondo akzeptiert und respektiert. Aufgrund der sehr guten Beziehungen zur WTF war es auch möglich, dass Schweizer Sportler nach Korea zur Ausbildung reisen konnten. Das wichtigste Anliegen aber war und ist auch heute, dass die Vision erfüllt werden konnte, dass in der Schweiz das Hauptgewicht nicht nur im Bereich Wettkampf stattfindet. Ein Schweizer Taekwondoin soll auch traditionelle Werte des Mudo, der Kampfkunst, kennen und leben lernen. Er soll dadurch seine Persönlichkeit bilden können und sich der Fähigkeit zu überlegtem und richtigem Handeln im Alltag erwerben.

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